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Ortsplanungsrevision

Die Ortsplanung muss in der Regel alle 10 Jahre von der Einwohnergemeinde überprüft werden (Kantonales Planungs- und Baugesetz). Da 2012 das eidgenössische Raumplanungsgesetz verabschiedet wurde und nun zum kantonalen Recht gehört, muss dieses in der Ortsplanung eingearbeitet werden.

Der Gemeinderat hat daher entschieden, die Ortsplanung einer Revision zu unterziehen, diese erfolgt in 3 Schritten:

1. Schritt: Erarbeitung räumliches Leitbild (bereits erfolgt; Download der Publikation am Seitenende)
Das räumliche Leitbild stellt die Grundlage der neuen Ortsplanung dar und legt die räumliche Entwicklung in groben Zügen fest. Mit dem räumlichen Leitbild 2040 entscheidet die Gemeinde Dornach unter Einbezug der Bevölkerung, wie sie den Boden in den nächsten 20 Jahren nutzen will. Das räumliche Leitbild 2040 wurde durch die Gemeindeversammlung am 13. Juni 2018 verabschiedet und ist somit verbindliche Grundlage für alle Behörden. Der Gemeinderat hat eine Begleitgruppe für die Arbeiten eingesetzt.

2. Schritt: Erarbeitung/Revision Ortsplanung (in Arbeit)
Die im Leitbild Dornach 2040 festgelegten Ziele werden nun in Pläne und Reglemente gefasst. Die Vorgaben müssen genau formuliert werden. Bauherren und Planer haben sich verbindlich an diese Vorgaben zu halten. Die Baubehörde prüft die Einhaltung. Die Erarbeitung/Revision der Ortsplanung ist aufgrund der sehr eigenständigen Quartiere in Dornach eine grosse Herausforderung. Einige Gebiete benötigen deshalb eine separate Untersuchung mit Masterplanung, Verkehrsstudien und weiteren Untersuchungen. In Dornachbrugg ist der Ortskern geschützt. Östlich davon befindet sich die wichtige Verkehrsdrehscheibe Bahnhof Dornach-Arlesheim. Auch der Ortskern von Oberdornach ist geschützt. Mit der Ortsplanungsrevision soll diesem Raum mehr Lebendigkeit verschafft werden. Besondere Räume sind ferner das Gebiet «Goetheanum» mit seiner «Künstlerkolonie» von internationaler Bekanntheit und der Birsraum als grüner Naherholungsraum, den die Gemeinde mit Aesch teilt. Das HIAG-Areal und Weiden-Nord werden in ihrer Nutzung und Bausubstanz eine umfassende Transformation erfahren.

All diese Erkenntnisse fliessen in den Zonenplan ein, welcher aus dem Nutzungs-, Erschliessungs-, und Vernetzungsplan sowie dem Zonenreglement und Raumplanungsbericht besteht.

3. Schritt: Nutzungsplanverfahren
In diesem Schritt geht es um die Fertigstellung des gesamten Zonenplanes mit Integration aller Teilpläne. Die Prüfung der Pläne, Berichte und Reglemente werden durch die Ortsplankommison (OPK), der Bau-Werk- und Planungskommisison (BWPK), der Kommission für Verkehr und Umwelt (UVEK) sowie der Begleitgruppe Ortsplanrevision (BG) durchgeführt. Die Bevölkerung wird mittels Mitwirkungsverfahren einbezogen. Nach Vernehmlassung durch den Gemeinderat erfolgt dann die kantonale Prüfung.

Der vorgesehen Terminplan sieht wie folgt aus:

  • Anfang Dezember 2020 Freigabe durch den Gemeinderat zur Vernehmlassung in alle Kommissionen
  • Nach Einarbeitung der Rückmeldungen, Freigabe durch den Gemeinderat zur Vorprüfung durch das Amt für Raumplanung
  • Einarbeitung des Berichtes aus der kantonalen Vorprüfung
  • Öffentliche Auflage für die Dornacher Bevölkerung (mögliche Einsprachen werden behandelt)
  • Inkrafttreten des neuen Zonenplans durch Beschluss des Gemeinderates

Folgende Schlüsselräume werden im Rahmen der Ortsplanungsrevision gesondert bearbeitet:

Schlüsselraum Dornachbrugg: Geschützter Ortskern und Verkehrsdrehscheibe

Der fast schon städtische Charakter von Dornach-Brugg wird geprägt durch Verkehr (SBB, Tram, Bus und Velo, auch MIV) und Dienstleistungen (Amtshaus, Banken, Versicherung, Anwälte, Gesundheits-, Fitnesszentrum, Restaurants und Läden). In der zweiten Häuserreihe, sowie in den Obergeschossen befinden sich Wohnungen. Teilweise gibt es auch hier Hofstattflächen (s. Oberdornach). Neue Wohnquartiere entstehen im Norden von Dornachbrugg «Brüggli» (Brühweilerareal) mit ca. 240 Wohnungen und im Westen auf dem Stöckliareal mit ca. 250 Wohnungen. Östlich der SBB-Gleise will die Migros ein 8-geschössiges Gebäude errichten. Das Gebiet Richtung Süden, welches öffentlich hervorragend erschlossen ist, soll bis zur Brücke verdichtet werden.

Die Gemeinde Arlesheim hat in Richtung Norden beim Stollenrain bereits mit der Erschliessung begonnen. Das «Brüggli» wird somit zum historischen Ortskern eines neuen «Stadtteils» werden, welcher sich über drei Agglomerationsgemeinden erstreckt. Dieser Situation muss städtebaulich und verkehrstechnisch Rechnung getragen werden. Wichtige neue Velorouten sollen zum Bahnhof führen. Möglicherweise wird eine neue Tramlinie vom Bahnhof nach Reinach führen. Die Anzahl der öffentlichen Busse übersteigt jetzt schon die Zahl, die bei Bau des Bahnhofplatzes vorgesehen war. Das «Brüggli» soll vom Durchgangsverkehr entlastet werden.

Die Nachbargemeinden - vor allem Arlesheim - planen grosse Überbauungen, welche mehr Verkehr generieren werden. Eine gemeinsame Planung ist deshalb unumgänglich. Zu all diesen Themen werden separate Studien erstellt.

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Schlüsselraum Oberdornach: Geschützter Ortskern

Der Dorfkern von Oberdornach zeigt ein noch ziemlich intaktes Bild des alten Bauerndorfes. Zum historischen Ortskern gehören die Häuser, aber auch der öffentliche Strassenraum und der private Naturraum hinter den Häusern. Er bildet einen Grüngürtel um den Dorfkern und wird durch Gemüse- Blumen- und Obstgärten geprägt. Die Lebensqualität wird jedoch vom Durchgangsverkehr auf der Kantonsstrasse gemindert, Läden und Restaurants verschwinden und die Ökonomiegebäude der Bauernhäuser stehen leer oder werden als Lager genutzt. Der Dorfkern droht auszusterben. Es fehlt ein zentraler Platz mit Verweilqualität. Auf dem Ortskern liegt eine Ortsbildschutzzone, jedoch ist zu wenig nachvollziehbar, wie das Erbe geschützt- und zeitgemäss weiterentwickelt werden kann. Die halböffentlichen Räume zwischen Fahrbahn und Häuserfront sollen kreativ genutzt werden können. Das Dorf besitzt nicht genug touristische Qualität, um davon leben zu können. Jedoch könnten die Ökonomiegebäude von kleinen Handwerksbetrieben genutzt oder zu Wohnungen umgebaut werden. Dies würde zur Belebung beitragen. Eine sanfte Verdichtung in der direkten Umgebung kann Kundschaft für Läden und Restaurants generieren. Damit diese Themen in den neuen Zonenplan einfliessen können, müssen viele Fragen geklärt werden.

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Schlüsselraum «Goetheanum»: Künstlerkolonie

Das Goetheanum mit Haupt- und Nebenbauten, sowie den Häusern der Anthroposophen-Kolonie bildet ein baugeschichtlich bedeutendes Beispiel für eine ideell geprägte Siedlung mit einem Zentralbau, wie sie nur an wenigen Orten in der Welt verwirklicht- und bis heute weitergeführt werden konnte. Wesentliche Bauten stehen unter eidgenössischem- resp. kantonalem Schutz. Der gesamte Bereich ist in das Inventar schützenswerter Ortsbilder (ISOS) aufgenommen. Dies verpflichtet die heute Planenden und Bauenden zu besonderer Sensibilität. Die Atmosphäre des gesamten Ortes soll gestärkt werden, da diese über den baugeschichtlichen und weltanschaulichen Aspekt hinaus für alle Bewohner und Besucher einen besonderen Wert bilden. In einem Zusatz zum Zonenreglement sollen Gesichtspunkte und Leitlinien geschaffen werden, welche es Planern, Bauherren, sowie dem Gestaltungsbeirat erlauben, den o.g. Anforderungen zu entsprechen.

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Schlüsselraum HIAG-Areal und Weiden-Nord: Zukunftsorte

Dieser Schlüsselraum besteht aus zwei Teilen: Gelände der HIAG und nördlich anschliessendes Gelände zwischen HIAG und «Zieglerhallen». Dieser Teil Dornachs wird völlig umgebaut. Das Ziel ist eine ganzheitliche Planung, die im Süden von HIAG und im Norden von der Gemeinde durchgeführt werden muss. Durch den Bau der S-Bahn-Haltestelle und einer grosszügigen Unterführung, soll das Apfelseequartier aufgewertet und einen Anschluss zu neuen Läden, Restaurants und dem geplanten Bahnhof erhalten.

Die Grundidee beinhaltet im Bereich HIAG bis Treff-12 ein dicht bebautes Quartier. Der SBB entlang ist Gewerbe vorgesehen, anschliessend folgen Dienstleistungen und Wohnen. Der Birs entlang soll ein Natur- und Erholungsraum entstehen. Die Sportanlagen werden gegen Westen als Grünraum bis zur Birs geführt und gegen Osten mit dem Schulgelände verbunden. Der Grünraum wird eine Zäsur zwischen Dornachbrugg und dem Entwicklungsgebiet schaffen. Ausgenommen von wenigen denkmalgeschützten Gebäuden, wird alles neue Formen annehmen und die Nutzung komplett anders sein. Ein «Hightech-Quartier» bezüglich Bautechnik und Verkehr mit modernsten Arbeits- und Wohnformen wird entstehen. Und dies verbunden mit intakter Natur entlang der Birs.

Die HIAG erstellt ihr Gelände in Absprache mit der Gemeinde in einem Teilzonenplan, welcher zu gegebener Zeit in den Gesamtzonenplan eingearbeitet wird. Grundlage für diese Arbeiten ist der bereits genehmigte und veröffentlichte Masterplan (siehe Publikationen am Ende dieser Seite). Die Gemeinde erarbeitet ihren Bereich parallel dazu. Eine Vertiefungsstudie wurde den Kommissionen vorgestellt und wird nach deren Bearbeitung mit den entsprechenden Eigentümern behandelt. Weitere Planungen (Anschluss A-18 und S-Bahn-Haltestelle Apfelsee) sind abhängig von der Umgestaltung des ehemaligen «Metalligeländes». Sie werden separat erarbeitet, sind aber abhängig von der Gesamtplanung. Die Gemeinde hat bei diesen nicht die Federführung.

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Schlüsselraum Birsraum: Naturnahe Verbindung und Trennung von Dornach und Aesch

Der Birsraum kann nur als Ganzes betrachtet werden, denn was an dem einen Ufer geschieht, wirkt sich auf das gegenüberliegende Ufer aus. Es sollen Bereiche für Freizeitnutzung geschaffen werden aber auch andere, in welchen sich Fauna und Flora ungestört entwickeln können. Damit sich diese Gebiete nicht gegenseitig stören, ist von Dornach und Aesch gemeinsam eine Grundlage zur Planung geschaffen worden. Die Fragen zu Natur- und Erholungsraum müssen nun mit dem Langsamverkehr beidseits der Birs, dem A-18 Anschluss und den Übergängen zu den Wohnzonen abgestimmt und grundsätzlich festgelegt werden. Es ist zu erwarten, dass durch die neue S-Bahnhaltestelle und das neue Quartier auch zusätzlicher birsquerender Langsamverkehr entstehen wird. Zusätzliche Freizeitnutzung muss bereits jetzt bezüglich Abfall, Lärm usw. bedacht und in die Planung einbezogen werden ebenso braucht es ein Pflegekonzepte für die Naturbereiche.

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Schlüsselraum Bruggweg Süd

Der Schlüsselraum Bruggweg-Süd umfasst das Gebiet, auf welchem die Schulanlagen Gwänd und Bruggweg liegen, das Areal der Garage Käch, sowie die gemeindeeigene Grünfläche mit darunterliegender Zivilschutzanlage. Die vorhandene Schulinfrastruktur sowie die Zivilschutzanlage sind in die Jahre gekommen und müssen neu gebaut- bzw. rückgebaut werden. Das «Käch-Areal» soll von der Gemeinde erworben werden. Zurzeit liegt die gesamte Schulanlage versteckt hinter der Garage und Tankstelle. Durch den Kauf des «Käch-Geländes» entsteht ein zusammenhängender Perimeter, welcher nur durch den Bruggweg zerschnitten wird. Dieses Gelände liegt mitten im Gemeindebann von Dornach und eröffnet die Chance, die zentralen Aufgaben der Gemeinde auch architektonisch prominent sichtbar neu anzugehen. Eine durchgrünte Schulanlage soll das Anliegen unterstützen, zwischen Dornachbrugg und Oberdornach eine grüne, parkartige Zäsur zu erhalten. Dazu müssen im Vorfeld die zonenrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden.

Kontakt

Bauverwaltung
Hauptstrasse 33
Postfach
4143 Dornach
Tel. 061 706 25 10
bau@dornach.ch

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